Jahresempfang 2024

Thema Pflege im Mittelpunkt

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Landkreis zeichnet fünf besondere Persönlichkeiten für ihr Engagement  aus.


Am Mittwochabend, den 11. September, wurden auf der Insel Poel in der festlich gestalteten Gutsscheune in Niendorf die Ehrennadeln des Landkreises sowie der Kulturpreis verliehen. Rund 120 geladene Gäste nahmen an der Veranstaltung teil, um die Auszeichnung der Preisträgerinnen und Preisträger mitzuerleben und die Gelegenheit zu nutzen, sich über politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Themen auszutauschen.

In diesem Jahr stand der Jahresempfang unter dem - auch in der bundesweiten Öffentlichkeit - viel diskutierten Thema „Pflege“. Dazu waren Gäste aus den Pflegeeinrichtungen des Landkreises mit je zwei Vertreterinnen oder Vertretern eingeladen worden. Der Abend ermöglichte allen Beteiligten neue Diskurse.

In seiner Begrüßungsrede hob Kreistagspräsident Thomas Grote hervor: „In der Pflege ist gesellschaftlicher Zusammenhalt in besonderem Maße gefordert. Pflege bedeutet nicht nur, Menschen in ihrer körperlichen Not zu unterstützen, sondern auch, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie nicht alleine sind, im Alter, bei Krankheit oder in anderen schwierigen Lebenslagen. Doch wie können wir diesen Zusammenhalt fördern? Wie können wir als Landkreis dafür sorgen, dass niemand zurückgelassen wird? Zunächst einmal müssen wir die Pflege als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen. Pflege darf nicht allein die Verantwortung der Familien oder der professionellen Pflegekräfte sein. Wir alle sind gefragt, unseren Beitrag zu leisten – sei es durch ehrenamtliches Engagement, durch die Unterstützung von pflegenden Angehörigen oder durch das Aufrechterhalten sozialer Kontakte. Eine weitere wichtige Säule des Zusammenhalts ist die Wertschätzung der Pflegekräfte. Sie sind das Rückgrat unserer Gesellschaft im Thema Altern, und ohne ihren unermüdlichen Einsatz würden viele Menschen nicht die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Das bedeutet nicht nur faire Löhne, sondern auch ausreichend Personal, um die Herausforderungen des Berufs bewältigen zu können.“

Landrat Tino Schomann ergänzte mit seiner Rede: „Wir müssen als Gesellschaft wieder mehr zusammenhalten. Die Flüchtlingskrise, die Konsequenzen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine und der Klimawandel – diese Krisen schlagen sich im Kommunalen nieder. Wir in der Verwaltung leisten unseren Beitrag, um die Welt im Kleinen stabil zu halten. Wir arbeiten daran, dass unser Landkreis auch morgen noch leistungsfähig und geordnet ist.“ Dabei betonte der Landrat das Engagement vieler Einwohnerinnen und Einwohner in Nordwestmecklenburg, die sich tagtäglich an unterschiedlichsten Stellen für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt einbrachten. Überleitend wurde so die Auszeichnung der Preisträgerinnen und Preisträger des Abends vorgenommen.

Folgende vier Ehrennadeln wurden an Einwohnerinnen und Einwohner aus Nordwestmecklenburg vergeben.

Karina Stenker aus der Gemeinde Hohenkirchen war beruflich lange als Grundschullehrerin unter anderem in der ehemaligen Grundschule in Hohenkirchen tätig. Nach der Wende wechselte sie in die Privatwirtschaft, leitete zunächst einen Baumarkt und wurde später Centermanagerin im MEZ in Gägelow. In der Funktion als Centermanagerin war Karina Stenker Mitbegründerin der „WIR im Raum Gägelow“, einem Zusammenschluss mehrerer Geschäftsleute in und um Gägelow, die diesen Wirtschaftsstandort durch Veranstaltungen und Aktionen entwickelten. Am Erfolg des Gewerbegebietes hat Karina Stenker erheblichen Anteil, der sich positiv auf die Entwicklung des Landkreises auswirkt und die touristische Entwicklung der Region mit vorantreibt.

Manfred Harloff, Diplomtheologe und tätig in der Gemeindevertretung in Gägelow, gehört zu den ersten Aktivisten der Friedlichen Revolution der Region. Am 18. Oktober 1989 organisierte er in der Prosekener Kirche die erste Großveranstaltung des „Neuen Forums“ und damit eine der ersten öffentlichen und offenen Diskussion über die Missstände in der DDR. Unter dem Motto „Gegen Vergessen – für eine lebendige Demokratie“ ruft er das Gedenken in diesem Jahr, im 35. Jahr der Friedlichen Revolution in Erinnerung. Mit eindeutigem Bezug zur Gegenwart.

Marita Gindler organisiert bereits seit Jahrzehnten die Seniorenarbeit in der Gemeinde Rüting maßgeblich mit. Durch ihr Engagement entstehen Informationsveranstaltungen zu unterschiedlichen Themen, werden gemeinsame Ausflüge über den Landkreis hinaus geplant oder Festivitäten zu Weihnachten oder Frauentage. Ergänzend wurde vor einigen Jahren ein Rommee- & Skatnachmittag eingeführt, der eine dermaßen Resonanz erfahren hat, dass nun in der Gemeinde Rüting ein vierzehntägiges Rommee- & Skatturnier durchgeführt wird, dieses mit gemeindeübergreifender Resonanz. Frau Gindler erbringt einen erheblichen Beitrag zum organisierten sozialen Miteinander.

Martina Lisdau lebt seit 1972 in der Gemeinde Brüsewitz. Als Lehrerin arbeitete sie seitdem in der Schule Brüsewitz. Nach der Umstrukturierung und der Verlagerung der Klassen 5 bis 10 nach Lützow war sie an der Regionalen Schule mit Grundschule Gadebusch tätig. Ihre Liebe zur Musik zeigte sich schon früh in der Arbeit als Musiklehrerin. Frau Lisdau weckte bei ihren Schülern stets das Interesse an Musik und deren vielfältige Fassetten. Von 1994 bis 2019 war Martina Lisdau mit einer kurzen Unterbrechung in der Gemeindevertretung Brüsewitz tätig. Vor allem auf kulturellem Gebiet war sie mit tollen Ideen und ständiger Präsenz eine große Unterstützung und Bereicherung für die Gemeinde. 1997 übernahm Martina Lisdau den Vorsitz des Kulturvereins Stepenitz e.V. Bis heute engagiert sie sich auch hier.

Den mit 2000 Euro dotierten Kulturpreis erhielt Jana Rohloff aus Dorf Mecklenburg. Sie hatte den Abend musikalisch mit weiteren Instrumentalisten der Kreismusikschule Nordwestmecklenburg umrahmt. Sichtlich überrascht und mit Freude nahm sie ihren Preis durch die Kulturmanagerin des Landkreises, Anja Eckhardt, entgegen.

Diese hatte die Wertschätzung des Landkreises zuvor in der Laudatio zum Ausdruck gebracht: „Das Engagement von Jana Rohloff ist unübertrefflich. Seit 35 Jahren setzt sie sich für ihre Schülerinnen und Schüler ein, sorgt dafür, dass jeder einen Platz in der Gemeinschaft findet und hilft dabei, alle zum besten Leistungsstand zu bringen. Ihr Proberaum gleicht einem Wohnzimmer: So steht ihre Tür stets offen, genauso wie die Keksdose dort, deren Inhalt wohl auf unerklärliche Weise zu jeder Zeit vollgefüllt ist. Sie ist über ihre Arbeitszeit hinaus immer für ihre Schülerinnen und Schüler da. So ist es keine Seltenheit, dass auch am Wochenende oder in Ferien daran gearbeitet wird, dass sich alle von ihrer besten Seite bei bevorstehenden Konzerten zeigen können.“

Der Jugendkulturpreis wurde in diesem Jahr aufgrund fehlender Bewerbungen nicht vergeben. Der Landkreis appellierte beim gestrigen Empfang allerdings erneut an alle anwesenden Gäste, diese Art der Würdigung und Information weiter zu tragen. Vereine und Engagierte sollen dazu angeregt werden, sich im nächsten Jahr für die Auszeichnung zu bewerben.

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