Pflegekonferenz 2024
Pflegesozialplanung für die Zukunft
Fehlendes Personal und Probleme beim altersadäquaten Wohnungsbau sind Themen der Konferenz.
Wie soll die Pflege im Landkreis in der Zukunft gedacht werden? Fakt ist: Es wird schwierig. Das wurde bei der 5. Pflegekonferenz am Donnerstag, den 28.11.2024, in Grevesmühlen in der Malzfabrik deutlich diskutiert.
Jedes Jahr richtet der Landkreis hierzu eine öffentliche Tagesveranstaltung mit geladenen Gästen aus der Forschung, der Politik und dem Berufsfeld der Pflege aus. Vor Stattfinden der Konferenz wurden Themen bereits in internen Workshops zwischen Beteiligten verhandelt, um auf der Pflegekonferenz direkt konkret werden zu können. Mit dem Austausch unterstützt der Landkreis die Weiterentwicklungen der Gesundheitsförderung und -pflege der Menschen in Nordwestmecklenburg.
„Im Rahmen der Pflegesozialplanung benennen wir immer wieder die Schwierigkeiten in der Vorhaltung von Kurzzeitpflegeplätzen, die für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen eine wichtige Rolle spielen“, sagt dazu Landrat Tino Schomann. Ein weiteres Schwerpunktthema ist die Versorgung in ländlichen Regionen wie Nordwestmecklenburg – einem Flächenland, welches die Anbieterinnen und Anbieter von Pflegeleistungen vor große Herausforderungen stellt.
„Wie kann es gelingen, die ambulanten, so dringend benötigten Leistungen für pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige so attraktiv zu gestalten, dass eine Versorgung durch die entsprechenden Pflegedienste und Anbietenden für Haushaltsnahe Dienstleistungen auch in abgelegenen Orten in unserem Landkreis möglich ist? Diese Frage müssen wir diskutieren", so Schomann.
Zusätzlich sprach der Landrat die stark gestiegenen Kosten für den Bau und Betrieb von Einrichtungen an.
Die Auswertung der Pflegesozialplanung im Landkreis Nordwestmecklenburg zeigt, dass es einen dynamischen Anstieg der älteren Menschen ab 60 Jahren innerhalb der letzten zehn Jahre um 26 Prozent gibt, wie Dr. Dietrich Engels, Geschäftsführer des Instituts für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik, ausführt.
„Ab 2040 ist ein Anstieg auf 31 Prozent erwartbar. Auch die Anzahl der an Demenz erkrankten Personen wird stark zunehmen und etwa um 44 Prozent steigen.“
Im Landkreis Nordwestmecklenburg gibt es zum jetzigen Zeitpunkt zwei Beratungsstützpunkte. Die Anzahl der Mitarbeitenden der ambulanten Dienste kann bei der stetig wachsenden Anzahl an pflegebedürftigen Personen jedoch nicht mithalten.
Außerdem resümieren die Teilnehmenden, der Ausbildungsberuf sei in den letzten Jahren nicht ausreichend honoriert und der Ausbildungsberuf nicht genügend wertgeschätzt worden.
Im gesamten Landkreis gibt es in fünf Ämtern und Gemeinden keine Tagespflege. Zwar sei der Landkreis laut Dr. Engels generell bei altersgerechten Wohnungen gut aufgestellt, diese Gemeinden aber gelten im Bereich des altersadäquaten Wohnens als problematisch.
Dieses Themen wurde von den Teilnehmenden der Konferenz angesprochen, sie appellieren an das Land Mecklenburg-Vorpommern und an den Bund, die geeigneten Voraussetzungen zu schaffen.
Ein weiteres Thema ist der Wunsch vieler Seniorinnen und Senioren: Die meisten älteren Menschen wollen so lange wie möglich zu Hause bleiben und auch bei eingetretenem Pflegebedarf in ihrer gewohnten Umgebung gepflegt werden. Dieses wünschen sich auch die älteren Menschen nach einem Aufenthalt in einem Krankenhaus. In diesen Fällen müssen Krankenhäuser und die sogenannten Nachversorger eng zusammenarbeiten, um angemessene Hilfen zu bieten.
Informationen zu den Pflegestützpunkten des Landkreises gibt es hier: https://www.nordwestmecklenburg.de/de/pflegestuetzpunkte.html
Informationen zur Pflegesozialplanung erhalten Sie auf der Website des Landkreises Nordwestmecklenburg unter folgendem Link: https://www.nordwestmecklenburg.de/de/pflegesozialplanung.html