Ukraine-Update #2 (15.3.22)

Zahl der Geflüchteten steigt, Erstaufnahme wird erweitert
Seit vergangener Woche hat sich die Zahl der Geflüchteten im Landkreis erhöht. Neben privaten Personentransporten und vereinzelten Anreisen kam am Montag auch ein Bus mit knapp 50 Personen an. Sie sind zunächst hauptsächlich im Hotel Schäfereck in Groß Strömkendorf untergebracht, wo aktuell Kapazität für ca. 140 Personen besteht. Dieser neue Standort für die zentrale Unterbringung wurde Anfang der Woche angemietet.
Erste Anlaufstelle für Erstaufnahmen ist das Hotel Aridus am Gewerbegebiet Kritzow bei Wismar (Straßenadresse: Rüggower Weg 17, 23970 Hornstorf). Dort ist die Kapazität von knapp 75 Personen zwar fast ausgeschöpft, jedoch wird von dort durch das Betreuungsteam auf andere Standorte verteilt.
Das Aridus wird auch auf der Ukraine-Webseite des Landkreises als Erstanlaufstelle geführt, die stetig um neue Informationen erweitert wird.
https://www.nordwestmecklenburg.de/de/ukraine.html
Insgesamt verfügt der Landkreis aktuell über Erstaufnahmekapazitäten für rund 300 Personen, von denen 2/3 belegt ist.
Stand Dienstagmittag mussten die für 800 weitere Menschen vorbereiteten Notunterkünfte in Sporthallen in Wismar, Grevesmühlen und Gadebusch noch nicht aktiviert werden.
„Der Zustrom an Menschen steigt und wir arbeiten so schnell es geht, um die Unterbringung zu gewährleisten. Dass Putins Angriffe gegen Städte in der Ukraine nicht ablassen, sondern wie man in den Nachrichten sieht, an Brutalität sogar zunehmen, lässt uns weitere Fluchtbewegungen erwarten.“, so Landrat Tino Schomann: „Die nächsten Wochen werden eine große Herausforderung für uns alle. Zivilgesellschaft und Verwaltung gleichermaßen.“
Die aktuelle Lage (Dienstag, 15.3.)
Aktuell halten sich nach Kenntnis der Kreisverwaltung stand Dienstagmorgen 398 Geflüchtete aus der Ukraine in Nordwestmecklenburg auf – natürlich kann es weitere Personen geben, die uns noch nicht gemeldet wurden.
313 Personen sind bereits als Leistungsbezieher registriert, erhalten also finanzielle Unterstützung. 187 sind derzeit zentral untergebracht, 4 bereits dezentral in angemieteten Wohnungen. Am Mittwoch sollen 8 weitere Wohnungen durch den Landkreis angemietet werden. Im Hintergrund nimmt der Krisenstab Kontakt zu weiteren Anbietern von Wohnraum auf.
Mitmachzentrale koordiniert Ehrenamt
Die zentrale Koordinierung der Ehrenamtshilfe für ukrainische Geflüchtete im Kreisgebiet übernimmt die MitMachZentrale Nordwestmecklenburg beim DRK Kreisverband Nordwestmecklenburg e. V. in Zusammenarbeit mit dem Landkreis. „Wir freuen uns, dass wir einen Beitrag dazu leisten können, dass geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer sich schnellstmöglich in ihrem neuen Lebensumfeld zurechtfinden und einleben können. Dazu vermitteln und begleiten wir Ehrenamtliche, die sich mit unterschiedlichen Unterstützungsangeboten engagieren möchten.“, so Maike Frey, Bereichsleitung Soziale Arbeit und Koordinatorin der MitMachZentrale Nordwestmecklenburg.
Der Landkreis Nordwestmecklenburg erfasst und strukturiert weiterhin über das Formular "Hilfsangebote Übersetzung und ehrenamtliche Hilfe" unter www.nordwestmecklenburg.de/de/ukraine.html ehrenamtliche Unterstützungsangebote der Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreisgebiet und gibt diese Informationen an die MitMachZentrale weiter.
Direkte Ansprechpartnerinnen von der MitMachZentrale für Geflüchtete, Vereine und Initiativen, die ehrenamtliche Unterstützung benötigen bei der Mitmachzentrale sind:
Carina Braatz
Mobil: 0173 8864501
Maike Frey
Mobil: 0162 1084451
E-Mail: mitmachzentrale@drk-nwm.de
sie koordinieren die Vermittlung ehrenamtlicher Hilfen.
Achtung: Die Angeboten von Wohnraum oder Unterbringungen wenden Sie sich bitte weiterhin an den Landkreis und nicht die Mitmachzentrale über das Formular zum Anbieten von Wohnraum und die Emailadresse ukrainehilfe@nordwestmecklenburg.de
Sirenentests werden ausgesetzt
Um die aus einem Kriegsgebiet Geflüchteten Menschen nicht unbeabsichtigt unter Stress zu setzen, hat der Fachdienst Bevölkerungsschutz des Landkreises entschieden, dass Testalarme der Sirenenwarnsysteme in den Gemeinden ausgesetzt werden. Bis vorerst 24. April werden also nicht mehr jeden Mittwoch um 12 Uhr Sirenen zu hören sein.
„Ein solcher Testalarm könnte bei Menschen, die vor kurzem noch Beschuss und Luftangriffen ausgesetzt waren, verständlicherweise zu Panikreaktionen führen. Wir haben deshalb die Leitstelle entsprechend angewiesen, dass die Sirenentests ausbleiben sollen.“, so Fachdienstleiter Florian Haug.